Heimparenterale Ernährung
Die heimparenterale Ernährung (HPE) ermöglicht Patient*innen eine Ernährungstherapie im eigenen Zuhause. Von einer Beratung, bis hin zur Therapieschulung und einem offenen Ohr bei Fragen während der Therapiedurchführung - wir sind an Ihrer Seite.
Heimparenterale Ernährung (HPE) - das 1x1
Wenn Ihre behandelnde Ärztin/Ihr behandelnder Arzt im Zusammenhang mit Ihrer Erkrankung eine parenterale Ernährungstherapie empfiehlt, sind wir ab dem ersten Moment an Ihrer Seite. Diese Ernährungsform ist genau dann eine Option, wenn aus verschiedenen Gründen eine normale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist, nicht ausreicht oder der Körper die Nahrung nicht richtig verwerten kann.
Parenterale Ernährung über einen Port
Die Heimparenterale Ernährung erfolgt unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts, indem sie alle benötigten Nährstoffe sicher direkt ins Blut transportiert, wofür ein venöser Zugang notwendig ist. Üblicherweise wird eine parenterale Ernährung über einen Portkatheter begonnen. So können Vitalität, Lebensqualität und Wohlbefinden so gut wie möglich gefördert werden und Therapien besser ansprechen. Weitere Beispiele für die venöse Zugangsform sind zentrale Venenkatheter, Groshong-Katheter und Hickman-Broviac-Katheter.
Je nach Bedarf kann die HPE über Nacht gegeben werden und lässt sich so unproblematisch in Ihren Alltag integrieren. Sie werden von einem erfahrenen Pflegedienst und dem OMT Ernährungsteam persönlich begleitet.
Wegbegleitung in der Ernährungstherapie mit unserem Therapie- und Serviceangebot:
Persönliche Beratung
und Betreuung im Bereich der Ernährungstherapie
Gründliche Voruntersuchungen
z.B. mittels BIA-Messung, zur Ermittlung
des Ernährungszustandes
Kompetent ausgebildete Ansprech-partner*innen
im Bereich der künstlichen Ernährung und der
Portkatheter-Versorgung
Hilfe bei der Organisation
Ihres Betreuungsnetzes und persönliche
Schulung von Pflegediensten
Therapieverlaufs-kontrollen
und Rückmeldung an Ihren behandelnden
Arzt/Ihre behandelnde Ärztin
  Unterstützung
bei der Beschaffung der notwendigen Rezepte und Kostenübernahmen
So arbeitet das OMT Ernährungsteam
Wir möchten Sie dabei unterstützen, Ihr Leben im vertrauten eigenen Zuhause selbstbestimmt zu gestalten. Damit Sie rundum gut versorgt sind, stricken wir ein individuell auf Sie zugeschnittenes, fürsorgliches Versorgungsnetzwerk.
Wir vom OMT Ernährungsteam arbeiten dabei Hand in Hand mit allen Beteiligten zusammen, um Sie optimal zu unterstützen. Auf diese Weise greifen, wie bei einem Zahnrad, alle Schritte Ihrer Ernährungstherapie zuverlässig ineinander.
Infusionspumpen für die Ernährungstherapie
Die Bio-Impedanzanalyse (BIA-Messung) ist ein einfaches und schnelles wissenschaftliches Instrument zur zuverlässigen Messung der Körperzusammensetzung und damit zur Bestimmung des Ernährungszustandes (z.B. Mangelernährung). Die Messungen werden dokumentiert und unterstützen die Ärztin/den Arzt bei der Indikationsstellung, bei der Anpassung der parenteralen Ernährung während der Therapie und bei Rückfragen durch den Kostenträger.
Fragen zur parenteralen Ernährung?
Darf zusätzlich zur parenteralen Ernährung regulär gegessen werden?
Das darf man, sehr gerne sogar! Die parenterale Ernährung wird so individuell zusammengesetzt, dass Sie insgesamt gut versorgt sind. Die Ernährungstherapie kann entweder unterstützend eingesetzt werden oder die reguläre Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme vollständig ersetzen.
Muss die parenterale Ernährung dauerhaft durchgeführt werden, wenn man einmal begonnen hat?
Nein! Wenn sich der Ernährungszustand verbessert, kann die Ernährungstherapie auch minimiert, temporär ausgesetzt oder komplett abgesetzt werden. Je nach Krankheitsverlauf und Ernährungszustand kann der Bedarf unterschiedlich sein und die parenterale Ernährung kann dementsprechend in Absprache mit Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt laufend angepasst werden.
Welche Nebenwirkung kann es geben?
Die parenterale Zufuhr von geeigneten Nährlösungen kann auch ein paar Nebenwirkungen oder Komplikationen hervorrufen. Durch eine konstante und engmaschige Überwachung der Therapie werden diese aber minimiert. Unerwünschte Nebenwirkungen können metabolische Ursachen haben (z.B. Verschiebung von Elektrolyten oder Blutzuckerschwankungen). In sehr seltenen Fällen kann es zu Infektionen am Port kommen.
Was ist der Unterschied zur enteralen Ernährung?
Der Hauptunterschied zwischen enteraler und parenteraler Ernährung liegt in der Art der Nährstoffzufuhr. Im Gegensatz zu enteraler Ernährung sind die Bestandteile der parenteral eingesetzten Nährlösungen schon so weit vorbereitet, dass der Magen-Darm-Trakt umgangen wird und die Nährstoffe direkt ins Blut gelangen. Das ist nötig, wenn der Magen-Darm-Trakt nicht mehr richtig funktioniert oder es auf dem Weg der oralen Nahrung bis dorthin z.B. unpassierbare Hindernisse gibt, z.B. Verengungen in der Speiseröhre.
Einfach zu merken: Enteral = über den Darm (natürlicher Weg), Parenteral = am Darm vorbei (direkt ins Blut)
Wie lange ist eine parenterale Ernährung möglich?
Das ist sehr individuell und kann von kurzen Zeiträumen bis hin zu einer lebenslangen Therapie (z.B. bei einem Kurzdarmsyndrom) gehen.
Was ist ein Refeeding-Syndrom?
Das Reefeding-Synrom kann eintreten, wenn sehr stark mangelernährte Pateinten oder Patienten mit langer Nahrungskarenz auf einmal zu große Mengen an Nährstoffen zugeführt bekommen. Stellen Sie sich vor, sie können zwei Wochen kaum essen und es stellt Ihnen jemand die Sahnetorte vor die Nase – sehr schwer zu vertragen, es wird Ihnen zumindest übel werden. Parenteral ist es ähnlich, nur noch extremer, da die Nährstoffe direkt in den Organismus gehen, ohne noch langsam verdaut werden zu müssen.
Also wundern Sie sich nicht, wenn wir eine parenterale Ernährung sehr vorsichtig und mit Bedacht mit scheinbar kleinen Mengen an Nährlösungen beginnen.
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Unsere 24h-Hotline bei technischen Problemen
0800 - 44 888 77
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0800 - 84 84 666